Nun war schon Peppy's erster Geburtstag vorrübergegangen und mit ihr wurde so viel Bodenarbeit gemacht, wie mit keinem anderen Pferd. Im Winter waren wir oft spazieren gegangen. Der Schnee war aber leider unglaublich hoch gewesen, aber es hatte auf jeden Fall Spaß gemacht. Das Longieren beherrschte sie mittlerweile nach den anfänglichen Zicken einwandfrei. Wir arbeiteten auf das Ranchfest hin und das Traben an der Hand und der Spin saßen perfekt. Sie lernte unglaublich schnell, weil ich fast täglich etwas mit ihr machte. Jetzt war sie sogar schon größer als die Gleichaltrigen und wahnsinnig kräftig gebaut. Ab und zu legte ich mich einfach über ihren Rücken, aber das störte sie kaum. Natürlich setzte ich mich nicht drauf, sie war ja beinahe noch ein Fohlen. Es gab auch teilweise Zwischenfälle mit ihr. Zum Beispiel als ich am Anfang des Jahres mit ihr gearbeitet hatte. Ich hatte wie gewohnt mit ihr trainiert. Schritt, Trab, Rückwerts, Drehung. Ich lies sie antraben, doch dann hörte sie etwas und schoss nach vorne. Sie hatte mich überholt und zog mich hinterher. Als sie merkte, dass ich nicht los lies, schlug sie aus und traf mich genau unter dem Knie. Augenblicklich rutschte der Stick durch meine Hände und ich sackte zusammen. Es tat zu diesem Zeitpunkt kein bisschen weh, weil ich unter Schock stand. Ich versuchte aufzustehen, aber meine Beine gehorchten mir nicht. Peppy galoppierte in der Reithalle herum und war völlig aufgeregt. Endlich konnte ich aufstehen, sagte "Woah!" und sie blieb stehen. Ich humpelte auf sie zu und packte den Strick. Ich konnte ihr nicht böse sein, zum Einen war es jetzt zu spät, sie für ihre Aktion zu bestrafen und zum Anderen dachte ich daran, dass sie noch sehr jung war und einfach sprichwörtlich der Gaul mit ihr durchgegangen ist. Die übliche Übermut. Also führte ich sie schnell in die Box, nahm ihr das Halfter ab und ging ins Haus. Ich wollte meine Jeans ausziehen, aber mein Knie war so angeschwollen, dass ich das Hosenbein fast nicht darüberbekam. Schnell holte ich mir einen Kühlbeutel und legte mich auf die Couch. Meine Mutter versorgte Peppy für mich, weil ich beim besten Willen nicht mehr gehen konnte. Aber so etwas passiert eben bei jungen Pferden..